Das Empfinden von Müdigkeit und Erschöpfung ist das Signal unseres Körpers an uns, dass er dringend etwas Ruhe und am besten Schlaf benötigt. Idealerweise verspüren wir eine solche Müdigkeit somit abends kurz vor dem Zubettgehen. Doch was, wenn uns die Müdigkeit schon tagsüber und den ganzen Tag hindurch ereilt?

Müdigkeit als Mangel an Energie

Müdigkeit und Erschöpfung sind letzten Endes das Resultat von mangelnder Energie. Lebewesen wie wir Menschen gewinnen Energie in dem sie Energiestoffwechsel betreiben, das heißt Stoffe in Energie umwandeln. Nur durch die Generierung und nachfolgenden Verbrauch der Energie lassen sich unsere Körperfunktionen aufrechterhalten, da grundsätzlich alle Körperprozesse und somit jede einzelne Körperzelle Energie benötigt, um funktionieren zu können.

Für uns ergibt sich hieraus die lebensnotwendige Pflicht, unseren Körperzellen stets genügend Nährstoffe zur Verfügung stellen, damit sie diese entsprechend zu Energie umwandeln und diese dann wiederum uns zur Verfügung stellen können. Der bei der Umwandlung entstehende energietragende Stoff ist Adenosintriphosphat (ATP), der am effizientesten aus Fett, aber auch aus Kohlenhydraten sowie Proteinen gewonnen wird.
Wieviel Energie wir brauchen hängt dann davon ab, wieviel Energie wir verbrauchen. Je höher der Verbrauch, desto höher der Bedarf. Schon allein damit wir alle lebensnotwendigen Körperfunktionen sowie eine lebensermöglichende Körpertemperatur aufrechterhalten können, gibt es einen Grundbedarf an Energie. Dieser liegt bei Männern bei durchschnittlich rund 1500 kcal (Kilokalorien) und bei Frauen durchschnittlich bei 1350 kcal pro Tag. Der Geschlechterunterschied lässt sich dabei mit dem Anteil der Muskelmasse im Körper erklären, der bei Männern grundsätzlich höher ist. Um die Muskulatur aufrechtzuerhalten, haben Männer also im Durchschnitt einen höheren Grundverbrauch an Energie.
Für unseren Organismus hat die Erfüllung dieses lebensnotwendigen Energiegrundbedarfs höchste Priorität. Wenn immer dieser Grundbedarf nicht gedeckt wird, fängt unser Körper an, Energie aus nicht unmittelbar lebensnotwendigen Körperstellen abzuzweigen. Die Folge davon: Für viele wichtigen, aber nicht sofort lebensnotwendigen Körperprozesse steht weniger Energie zur Verfügung. Der Körper agiert, sozusagen, in einem Energiesparmodus. Genau dies empfinden wir als Erschöpfung.
Die größten Energiereserven findet der Körper dabei im Körperfett sowie in der Muskelmasse. Vor allem in letzterer bedient sich unser Organismus zuallererst, da er hierdurch gleich zwei energieeffiziente Maßnahmen auf einmal erledigt: Er zieht Energie aus den Muskeln heraus, wodurch die Muskelmasse und somit auch der Energiebedarf für die Muskulatur sinken. Aus diesem Grund müssen beispielsweise Bodybuilder neben regelmäßigen Workouts auch stets auf eine Ernährung achten, die dem erhöhten Energiebedarf ihrer erhöhten Muskelmasse gerecht wird.

Artgerechter Lebensstill gegen Dauermüdigkeit und Erschöpfung

Ableitend aus dem obigen Prinzip des Energiebedarfs unseres Körpers, lassen sich verschiedene konkrete Gründe für dauerhafte Müdigkeit und Erschöpfung finden. Wichtig ist dabei stets zu einem artgerechten Lebensstil zu finden, der mit dem evolutionären Energiehaushalt in unserem Körper natürlich harmoniert.

Folgende Aspekte sollten wir bei einem artgerechten Lebensstil konkret beachten:



  1. Richtige Ernährung

    Dass eine falsche Ernährung zu einem Energiemangel führt, sollte auf der Hand liegen. Versorgen wir unseren Körper nicht genug mit Stoffen, die dieser dann zur Energie umwandeln kann, fehlt diese Energie eben. Vor allem kann der Körper dann keine Energiespeicher (in der Fett- oder Muskelmasse) anlegen.

    Aber auch eine übermäßige Ernährung, die zu Übergewicht führt, führt zu Störungen im Energiehaushalt. Durch das Übergewicht steigt der Energiegrundbedarf, da mehr Masse versorgt werden muss. Hinzu kommt, dass der Körper schlechter auf die eigentlich vorhandenen Energiereserven zugreifen kann.
    Auch der übermäßige Genuss von Xenobiotika, das bedeutet unnatürliche artfremde Stoffe, kann uns Energie rauben, da wir durch den Verzehr dieser unsere Leber und Darm stärker belasten.

    Somit können extreme Diäten und Untergewicht genauso zur dauerhaften Erschöpfung führen, wie Übergewicht und eine grundsätzlich falsche, weil unnatürliche Ernährung.
    Immunsystem entlasten / Chronischen Stress vermeiden
    Solange es weitestgehend inaktiv ist, benötigt unser Immunsystem relativ wenig Energie, um zu funktionieren. Dies ändert sich aber rasant, sobald das Immunsystem stärker aktiv ist, beispielsweise in Folge von Infekten. Dann benötigt unser körpereigenes Abwehrsystem mehr Energie als jeder andere Körperprozess. Der Energiehaushalt wird in einem solchen Fall fast gänzlich darauf ausgelegt, dem Immunsystem die Energie zu liefern, die er benötigt, um den Körper erfolgreich zu verteidigen. Alle möglichen Energiereserven werden angezapft und alle nicht am Immunsystem beteiligten Körperzellen gezielt auf „Sparflamme“ gesetzt.

    Neben Infekten kann im Alltag vor allem chronischer Stress eine dauernde Immunreaktion auslösen, was sich somit in dauernder Erschöpfung niederspiegelt.
  2. Körperliche Aktivität mit Ruhepausen

    Regelmäßige Bewegung, Sport, Krafttrainings und andere körperliche Belastungen erhöhen den Energiebedarf unseres Körpers, der mit entsprechend angepasster Ernährung gedeckt werden muss. Dazu ist es auch wichtig, unserem Körper genügend Ruhe- und Regenerationsphasen zu gönnen (allen voran im Schlaf). Eine übermäßige Belastung ohne Ruhephasen hält unser Energiehaushalt auf Dauer nicht aus.

    Allerdings kann auch zu wenig Bewegung zur dauerhaften Müdigkeit führen. Körperliche Aktivität hilft nämlich dabei, das Stresshormon Cortisol zu senken. Bei ungenügenden körperlichen Bewegungsreizen bleibt das Cortisol und darin enthaltene Blutzucker unverbraucht, was zu chronischem Stress führen kann. Anlehnend an den vorherigen Punkt, führt dies eben zu einer Überaktivität des Immunsystems und somit zu Dauermüdigkeit.

    Regelmäßige Bewegung mit entsprechenden Ruhephasen heißt also die richtige Devise.
  3. Genug trinken

    Unser Körper besteht zu 70 Prozent aus Wasser. Fast jeder Körperprozess benötigt die Flüssigkeit, um richtig funktionieren zu können. Führen wir unserem Körper nicht genügend Wasser zu, so muss er das Wasser für alle lebensnotwendigen Körperfunktionen sparen und andere Teile des Organismus müssen mit weniger Wasser auskommen. Die Folge davon ist primär eine Verringerung der kognitiven Fähigkeiten, was sich eben auch in Müdigkeit niederschlägt.
  4. Genügend Sonnenlicht tanken

    Es gibt einen Grund dafür, dass viele Menschen unter sogenannten „Herbstdepressionen“ leiden. In der sonnenarmen Jahreszeit liefert uns unsere Sonne weniger direkte Energie durch ihr natürliches Tageslicht, was auch in einem Vitamin D-Mangel resultieren kann. Das künstliche Licht innerhalb unseres Zuhauses kann das natürliche Blaulicht der Sonne nicht ersetzen. Zudem kann das Problem auch im Frühling und Sommer bestehen, da heutzutage der durchschnittliche Arbeitsalltag fast gänzlich „drinnen“ verbracht wird.
  5. Hormonstörungen ausschließen

    Störungen des Hormonsystems sind ebenso oftmals verantwortlich für Erschöpfung und Müdigkeit. Manche Hormonstörungen sind normal und lassen sich nicht vermeiden, z.B. währender der Pubertät, Schwangerschaft oder Menopause. Darüber hinaus können aber auch manche Medikamente und Krankheiten hierzu führen. In einem solchen Fall ist es immer ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

Share on facebook
Share on linkedin
Share on email
Share on whatsapp

Lifeset Redaktion

LIFESET SEMINARE

Lerne beim Experten

Es ist eine Frage die Menschen rund um unseren Erdball beschäftigt: Gibt es ein Rezept für ein gesundes, glückliches und vitales Leben?

Wir wissen heute, dass gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und ein positiver Mindset uns diesem Ziel näherbringen. Aber ist das wirklich schon alles? Wir sind überzeugt, dass Bewegung, Ernährung, Psyche und Regeneration ineinandergreifen und in ihrer Gesamtheit ihr volles Potential entfalten.

Nur wenn sich diese Faktoren im Gleichgewicht befinden, können wir stark, ausgeglichen und widerstandsfähig sein.

Keine Veranstaltung gefunden
LifeSet, gesunder Schlaf, Einfluss auf Biorthymus, Regeneration, Psychoneuroimmunologie, PNI, Martin Kowarik

Gesunder Schlaf
– so nehme ich Einfluss auf meinen Biorhythmus

Der Schlaf beherrscht unser Leben wie kaum eine andere Funktion, verbringen wir doch ein Drittel unseres Lebens schlafend. Während einer Schlafphase kann unser Körper regenerieren, Gelerntes abspeichern, Krankheiten abwehren und unser Immunsystem „warten“. Doch was